Preußische Prinzessinnen haben nicht nur in Brandenburg – Preußen ihre Spuren hinterlassen. Auch in Franken kann man beispielsweise zwei Schwestern von Preußenkönig Friedrich dem Großen begegnen: in Bayreuth und Ansbach. Die einstige Markgräfliche Residenz Ansbach
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Blick auf die Reidenz Ansbach, im Vordergrund eine Kunstinstallaition, Foto: D.Weirauch
Die ehemalige Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, am Rand der Altstadt gelegen, gehört zu den bedeutendsten baulichen Zeugnissen des 18. Jahrhunderts in Franken.
Friedrich der Große war hier
Markgräfin Friederike Luise, Schwester Friedrich des Großen, war mit dem Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach verheiratet. Verbürgt sind ein oder zwei Besuche des Preußenkönigs bei seiner Schwester. Daran erinnert ein Gemälde in einem der 27 prächtig ausgestatteten Rokokoräumen, die man bei einer etwa einstündigen Führung erleben kann.
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In der Galerie einen Ehrenplatz: Friedrich der Große, Foto: D.Weirauch
Spiegelkabinett und Meißner Porzellan
Sehenswert sind vor allem der doppelgeschossige Festsaal, das Spiegelkabinett mit seiner Sammlung von Meißener Porzellan sowie der Kachelsaal mit rund 2.800 Fliesen aus der ehemaligen Ansbacher Fayencemanufaktur. Ebenfalls interessant ist die Sammlung Ansbacher Fayencen und Porzellane.
Rokoko-Werke in der markgräflichen Galerie
Neben dem Studium des Deckenfresko des Festsaals von Carlo Carlone sollte man längere Zeit in der Gemäldegalerie mit Werken des Rokoko und Gemälden aus der ehemals markgräflichen Galerie (Zweigmuseum der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen) verweilen.
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Blick in das Markgräfliche Schloss Ansbach, Foto: D.Weirauch
Die Markgräfliche Residenz Ansbach entwickelte sich aus einer spätmittelalterlichen Anlage. Ihre jetzige Gestalt erhielt sie im 18. Jahrhundert durch Gabriel di Gabrieli und Karl Friedrich von Zocha. Leopold Retti schuf die Innenausstattung des frühen Rokoko.
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Blick auf die Orangerie mit Hofgarten, Foto: Stadt Ansbach
Heute ist ein Großteil der Schlossanlage Sitz der Regierung von Mittelfranken. Ansbach liegt an der Burgenstraße.
Hofgarten mit Orangerie
Gegenüber der Residenz Ansbach lädt der Hofgarten zum Verweilen ein. In der Parkanlage, zu der eine Orangerie gehört, kann man auch einen Rosen- und Heilkräutergarten besichtigen. Von 1726 bis 1743 wurde die Orangerie mit einem vorgelagerten Parterre und zwei seitlich angeordneten Lindensälen errichtet. Noch heute überwintern darin die empfindlichen Pflanzen.
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Die Rokoko-Festspiele ziehen jährlich viele Besucher an, Foto: D.Weirauch
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Wiegleb Orgel in St. Gumbertus, Foto: Stadt Ansbach
Unbedingt besuchen: die Rokoko-Spiele
Im Hofgarten finden alljährlich Anfang Juli die Rokoko-Spiele statt, bei denen vor der Kulisse der Orangerie der Glanz des Ansbacher Hofes zu neuem Leben erwacht. Die Anlage wurde in Anlehnung an französische Vorbilder erbaut. Die Nordseite des Gebäudes wurde der Kolonnade des Louvre, die Südseite dem Grand Trianon in Versailles nachempfunden. Auch ein Café und Restaurant befindet sich im Hofgarten. Betörend, prachtvoll, mitreißend: Wenn Ansbach vom 28. Juni bis 6. Juli 2025 im 75. Jahr zu seinen Rokoko-Festspielen lädt, wird der Zauber dieser einzigartigen Zeit in jedem Winkel der Stadt zu spüren sein. Bis heute zeugen in der mittelfränkischen Regierungshauptstadt unzählige Kulturstätten von der bewegten Vergangenheit der einstigen Hohenzollern-Residenz: Sie transportieren den Glanz des Rokoko in die Moderne – und werden im Jubiläumsjahr zur imposanten Bühne für ein schillerndes, sinnesübergreifendes Spektakel. An insgesamt neun Festspieltagen begeistern die Veranstalter mit einem prall gefüllten Eventprogramm, das buchstäblich die ganze Stadt bewegen wird. Denn während vielseitiger Führungen, einer Kunstausstellung, Lesungen, Konzerten oder eines barocken Casino-Abends können Besucher so abwechslungsreich wie nie auf Tuchfühlung mit dem Lebensstil zu Zeiten des berühmten „Wilden Markgrafen“ Carl Wilhelm Friedrich gehen. Spannend wird es z. B., wenn sich – wie aus dem Nichts heraus – Gaukler, Zofen, gewandete Hofdamen oder stattliche Kavaliere unter die Gäste des Wochenmarkts mischen und zwischen Puder- und Parfümduft neuesten Tratsch und Intrigen verbreiten. Ebenso lockt am 2. Festspielsonntag ein Abstecher zur „Fürstlichen Gartenlust“, wo eine Fahrt mit einer historischen Pferdekutsche nicht nur an Fechtern, Marschkapellen sowie rauschenden Tanz- und Kostümdarbietungen vorbeiführt, sondern das Rokoko-Feeling zu einem wahrhaft interaktiven Erlebnis werden lässt. Und während kleine Besucher Mitmach-Aktionen wie Fächergestalten oder Fliesenschnitzen erwarten, gewährt der Heimatverein Ansbach als wichtiger Träger der Festspiele hautnahe Einblicke in seinen Kostümfundus sowie ins aufwendige Ankleiden der edlen Roben. Besonders eindrucksvolle Momente verspricht die abendliche Hauptveranstaltung des Heimatvereins am 5. Juli: Mit Unterstützung des professionellen Ensembles des Theater Ansbachs zieht das Stück „Geladen beim Markgrafen“ vor historischer Kulisse der Orangerie im Hofgarten alle in seinen Bann. Neben den vielseitigen Inszenierungen und Angeboten versetzt nicht zuletzt ein Rundgang durch Ansbachs Altstadt zurück in vergangene Epochen: Ob die ehemalige Hof- und Stiftskirche St. Gumbertus, die Rokoko-Fassaden am Johann-Sebastian-Bach-Platz, das Markgrafenmuseum oder die Markgräfliche Residenz mit Prunkräumen, Spiegelkabinett, Fest- und Kachelsaal: Jeder Ort ermöglicht Geschichte zum Anfassen und vermittelt authentische kulturhistorische Einblicke. Weitere Infos zum Programm der Jubiläumsfestspiele gibt es unter www.tourismus-ansbach.de,
Kübelpflanzen und Sommerbepflanzung
Die Frühjahrs- und Sommerbepflanzung im Parterre mit Blumen wird in Anlehnung an barocke Musterbücher in artenreicher Anordnung gezeigt. Das von der Orangerie im Sommer präsentierte Sortiment von Kübelpflanzen besteht aus Zitronen-, Pomeranzen-, Oliven-, Pistazien-, Lorbeer- sowie Erdbeerbäumen.
Wo Kaspar Hauser ermordet wurde
Sen Hofgarten der Markgräflichen Residenz kann man am besten mit einer Führung gut erleben. Denn das Auge sieht nur das, was es weiß, so eine alte Gärtnerweisheit. Denkmale und Gedenktafeln erinnern in dem großzügigen Park etwa an den Botaniker Leonhart Fuchs, zu dessen 500. Geburtstag im Jahr 2001 ein vielfältiger und interessanter Heilkräutergarten angelegt wurde. Ebenfalls gibt es, teilweise versteckt, Denkmale für den Dichter Johann Peter Uz, an den markgräflichen Minister Freiherr von Benkendorff und natürlich an das Findelkind Kaspar Hauser.
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An dieser Stelle im Hofgarten von Ansbach soll Kaspar Hauser ermordet worden sein, Foto: D.Weirauch
Am 14. Dezember 1833 wurde im Hofgarten Kaspar Hauser, das „Kind von Europa“, unter mysteriösen Umständen niedergestochenl Noch immer lautet die Frage: Prinz oder Nichtprinz. In Kasper Hauser wird ein vertauschter Erbprinz von Baden vermutet, was aber bis heute auch durch Genanalysen nicht belegt werden konnte.
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Im Museum für Kaspar Hauser können Besucher abstimmen, Foto: D.Weirauch
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Kaspar Hauser Grab, Foto: Stadt Ansbach
Die beste Zeit, Ansbach zu besuchen? Das ganze Jahr über! Die mittelfränkische Regierungshauptstadt blickt auf eine über 800-jährige Stadtgeschichte zurück, die ihre Spuren überall im 40.000 Einwohner zählenden Ort hinterlassen hat. Davon zeugen bspw. Bauwerke wie die Markgräfliche Residenz mit den 27 original eingerichteten Prunkräumen, die prächtige Orangerie im Hofgarten und die Kirche St. Gumbertus.
Residenz Ansbach – Informationen
- Öffnungszeiten: April-September: 9-18 Uhr, Oktober-März: 10-16 Uhr, tgl. außer Montag, Neujahr, Faschingsdienstag, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag und Silvester
Führungen: April-September: stündlich von 9-17 Uhr, Oktober-März: stündlich von 10-15 Uhr
Eintritt: 4,50, ermäßigt 3,50 Euro
Kontakt: Schloss-und Gartenverwaltung Ansbach, Promenade 27, 91522 Ansbach, Tel.: 0981/ 95 38 39-0, E-Mail: sgvansbach@bsv.bayern.de
Internet: www.schloesser.bayern.de - Übernachten: Hotel Bürger-Palais, Neuistadt 48, 91522 Ansbach, tel.: 0981/95131
Die Recherche in Ansbach wurde unterstützt von Franken Tourismus.
Empfehlenswertes Hotel mit Bratswurstube: Bürgerpalais Ansbach, zentral gelegen und freundlicher und flinker Service. ein Haus, in dem ich mich immer wieder wohlfühle.
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Blick in den Beringershof, Foto: Stadt Ansbach
Hier geht es zur Homepage der Fränkischen Städte
Ansbach ist eine Station an der Burgenstrasse.
Alles auf einen Blick – Neue Informationsbroschüre für bayerische Schlösser und Gärten
Die Bayerische Schlösserverwaltung betreut in ganz Bayern 45 Schlösser, Burgen und Residenzen sowie weitere Baudenkmäler und 32 Gartenanlagen. Jedes Jahr erscheint zu diesen Sehenswürdigkeiten eine Besucherinformation mit allen wichtigen Daten auf einen Blick. Die neue über 80-seitige Broschüre „Staatliche Schlösser und Gärten in Bayern: Besucherinformation 2024“ bietet Fotos und Kurzbeschreibungen zu allen Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Schlösserverwaltung. Das Heft informiert zudem über die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Sonderausstellungen. Neben Hinweisen für Besucherinnen und Besucher mit Behinderung runden Informationen zu Führungen, Audioguides, Museumsläden, Cafés, Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln das Angebot ab. Eine Landkarte mit den Hauptverkehrsstrecken ermöglicht einen schnellen Überblick über die Lage aller Schlösser, Burgen und Residenzen. Das handliche Informationsprospekt erscheint zweisprachig in Deutsch und Englisch.
Die „Besucherinformation 2024“ ist ab sofort in den Museumsläden der Schlösser sowie im Online-Shop der Bayerischen Schlösserverwaltung gegen eine Gebühr von 1,- Euro erhältlich: https://www.bsv-shop.bayern.de/
Die Bayerische Schlösserverwaltung
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.
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